Mittwoch, 17. März 2010

15.4.2010, Potsdam: EuropeanaLocal bei der Brandenburgischen Arbeitsgemeinschaft Information (BRAGI)

Vortrag "Regionales Kulturerbe für Europa? - Die Rolle der kleinen und mittleren Kultureinrichtungen in der Europeana" am Donnerstag, dem 15.4.2010 um 15:30 Uhr in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam im Veranstaltungssaal in der 6. Etage.
Gastgeber ist die Brandenburgische Arbeitsgemeinschaft für Information (BRAGI) - http://www.slb.potsdam.org/bragi/

Aus dem Abstract:
Mit der Europeana entsteht eine europäische digitale Bibliothek, die bis 2011 mehr als 20 Mio. digitale Objekte des kulturellen Erbes Europas versammeln und öffentlich zugänglich machen will. Die digitalen Inhalte sollen nicht nur aus den großen Archiven, Bibliotheken, Museen und
audiovisuellen Archiven stammen, sondern auch aus kleinen und mittleren Einrichtungen, die für die Menschen vor Ort häufig besonders wertvolle Informationen bereithalten. EuropeanaLocal hat das Ziel, eine nachhaltige Infrastruktur für das Einbringen der digitalen Inhalte genau dieser Einrichtungen zu entwickeln.

Im Vortrag werden wir die Europeana und das "Best-Practice-Netzwerk" von EuropeanaLocal vorstellen, dann aber schwerpunktmäßig von den Erfahrungen beim Aufbau und der praktischen Nutzung der Import-Infrastruktur berichten. Schließlich diskutieren wir die Relevanz dieser Infrastruktur für das Netzwerk von (Meta)Daten-Aggregatoren in Deutschland und darüber hinaus, gerade auch in Bezug zur entstehenden Deutschen Digitalen Bibliothek.


Nachbetrachtung
(Die Vortragsfolien liegen hier bereit: PDF)
Bei der Veranstaltung im sechsten Stock der Potsdamer Stadtbibliothek kamen die Teilnehmenden u.a. vom Museumsverband Brandenburg, der FH und der Universität Potsdam, von der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam, vom Brandenburgischen Landeshauptarchiv, dem Astrophysikalischen Institut Potsdam und natürlich von der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam selbst.

Im Vortrag hatte ich Yvo Volman von der Europäischen Kommission zitiert, der mit den Worten "Europeana is not just a project - it's a call for action" den auch auffordernden Charakter der Europeana ganz gut gefaßt hatte. Bei den anwesenden Brandenburger Kultureinrichtungen lief diese Aufforderung dann aber zunächst erstmal ins Leere. Diese hatten ihre Hausaufgaben schon im Oktober 2009 gemacht, als sie mit dem "Strategiepapier zur Digitalisierung von Kulturgut im Land Brandenburg" eine spartenübergreifende Bestandsaufnahme der Digitalisierungsaktivitäten in Brandenburger Kultureinrichtungen mitsamt einer Skizze für eine mögliche zukünftige Digitalisierungsstrategie bereitgestellt hatten. Seitdem ist jedoch nicht viel passiert - auf eine Rückmeldung von Seiten des SPD-geführten Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Potsdam wird vergeblich gewartet.

Dabei sind die Empfehlungen des Papiers sehr konkret. So wird der Aufbau eines Landeskompetenzzentrums 'Brandenburg.digital' empfohlen, "... das durch einen Beirat fachlich begleitet und an eine oder mehrere brandenburgische Institutionen mit vorhandener spartenspezifischer Grundkompetenz angebunden werden sollte".
Ebenso konkret werden die Chancen, die sich aus der Möglichkeit der frühen Teilhabe an der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Europeana für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Brandenburg und die überregionale und internationale Präsentation der Vielfalt des kulturellen Erbes der Region ergeben, aufgezeigt.

Bleibt zu hoffen, dass sich das zuständige Brandenburger Ministerium des Strategiepapiers ernsthaft annimmt und zügig Schritte zu seiner Umsetzung vorantreibt.

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